Die Freiheit über den eigenen Körper ist ein grundlegendes Menschenrecht. Um dieses wahrnehmen zu können, ist auch ein einfacher Zugang zu einem umfassenden Angebot an reproduktiver Gesundheitsversorgung unerlässlich. Hierzu gehört die Freiheit, sich vollständig über Verhütungsmittel informieren zu können. Leider ist diese Freiheit heute noch immer eingeschränkt.
Das Werbeverbot für die „Pille danach“ beschränkt die reproduktive Freiheit.
Obwohl das orale Notfallkontrazeptivum „Pille danach“ seit 2015 rezeptfrei in der Apotheke erhältlich ist, unterliegt es einem Werbeverbot. Die Begründung des Gesetzgebers: Frauen würden durch die Informationsfreiheit zu missbräuchlichem Gebrauch der „Pille danach“ verleitet werden. In kurz: Frauen sind nicht in der Lage reflektiert eine Entscheidung zu treffen. Dieser „Schutz“ und der damit einhergehende Mangel an Kommunikation und Information hat Folgen:
Auch heute weiß mehr als ein Viertel der Frauen in Deutschland nicht, dass es die „Pille danach“ gibt, mit der eine ungeplante Schwangerschaft verhindert werden kann und die Hälfte der Frauen weiß nicht, dass sie die Notfallverhütung rezeptfrei in der Apotheke kaufen kann.1
Dieses Unwissen kann für Frauen nach einer Verhütungspanne weitreichende Konsequenzen haben, denn die „Pille danach“ sollte möglichst zeitnah eingenommen werden, um eine ungeplante Schwangerschaft zu verhindern.
Das Werbeverbot spiegelt eine paternalistische Vorstellung wider, die Frauen die Fähigkeit abspricht, mündige Entscheidungen zu treffen. Und das in einer Zeit, in der eigentlich niemand mehr in Frage stellen sollte, dass Frauen selbstbestimmt über ihren Körper entscheiden wollen – ohne Kompromisse!
Wir rufen Gesellschaft und Politik dazu auf, gemeinsam mit uns für eine barrierefreie Aufklärung einzustehen und die reproduktive Freiheit von Frauen zu unterstützen. Hierzu gehört die Streichung des Werbeverbots für orale Notfallkontrazeptiva aus § 10 Abs. 2 HWG, um den niederschwelligen Zugang zu Informationen zu ermöglichen. Denn #nurwennichesweiss kann ich auch selbstbestimmt nach einer Verhütungspanne handeln.
#NURWENNICHESWEISS kann ich eine selbstbestimmte und informierte Entscheidung treffen. Daher fordere ich freie Kommunikation über alles, was mich und meinen Körper betrifft.
Hier mehr über das Werbeverbot für die „Pille danach“ erfahren.
Warum dürfen Frauen heute noch immer nicht selbstbestimmt über ihren eigenen Körper bestimmen? Wir sagen: Schluss mit der Bevormundung!
Erzählt Euren Freund:innen, Familien, Arbeitskolleg:innen und Bekannten über das Werbeverbot!
Verbreitet unsere Botschaften unter dem Hashtag #nurwennichesweiss in den sozialen Medien!